Zurück zu den Wurzeln
Das erste Motorrad das Clemens Eicker zum Quad umbaute war eine Moto-Cross-Yamaha. Damals ahnte der begnadete Konstrukteur wohl noch nicht, dass er einmal Deutschland’s Premium-Hersteller sein würde. Seine Fahrzeuge auf KTM-Basis sind inzwischen schon legendär und freuen sich stetiger Beliebtheit.
Nicht zuletzt wegen der absoluten Einsatztauglichkeit. Egal ob Cross, Enduro oder Strassensport. Stefan Schatten verabschiedet sich jetzt nach fünf Jahren Ausbildungs- und Gesellentätigkeit aus Neukirchen Vluyn mit dem Prototyp der E.-ATV Yamaha 450 R.
Stefan Schatten fand in keinem Geringeren als Clemens Eicker seinen Lehrmeister. In den Räumen von E.-ATV absolvierte der im Team „Zweirad Schatten / Shadow-Quad“ seines Vaters fahrende Crosser die Lehre zum Zweiradmechaniker. „Schrauben an Quads und Motorrädern hat mich neben dem Sport damit schon immer fasziniert“, sagt der 21-jährige. Bereits als kleiner Junge stöberte er in der Werkstatt des väterlichen Betriebs in Geldern, dem er bald angehören wird.
Ob es die Gene sind oder das reine Interesse steht nicht ganz fest. Fest steht allerdings, dass Stefan inzwischen zum guten „Schrauber“ geworden ist, was ihm bei seinen Renneinsätzen zugute kommt. „Von Clemens habe ich natürlich auch viel über Fahrwerke und Rahmenbau gelernt“, lässt Stefan die vergangenen Jahre bei E.-ATV Revue passieren. Er selbst ist auf einer Yamaha YFZ 450 im NRH-Cup und anderen Meisterschaften unterwegs. So entstand die Idee, den „wirklich schönen Motor der Yamaha mit dem Super-Fahrwerk von E.-ATV zu kombinieren. Also zwei Dinge, die ich absolut klasse finde.“
Clemens Eicker spielte mit und ließ seinem Gesellen freie Hand – na ja nicht ganz: Die vorhandenen Baugruppen zur Konvertierung der KTM-Motorräder mussten freilich an die Yamaha-Rahmenkonstruktion angepasst werden. „So ist es auf jeden Fall noch eine echte E.-ATV“, versichert Clemens, der sich vorstellen kann, das Fahrzeug in einer kleinen Serie aufzulegen. So entstand in der niederrheinischen Schmiede unter der Hand der beiden Tüftler der Prototyp einer E.-ATV Yamaha 450 R. Typisch Eicker ist der markante, breitspurige Vorbau und das Heck samt Schwinge. An diesem Erstlingswerk sind noch einige Verbesserungen zu machen, viele Bauteile wirken noch ein wenig improvisiert.
Doch erste Fahrversuche auf der Sandstrecke im niederländischen Budel lassen Optimismus aufkommen. Norbert Schatten: „Die Maschine ist ein kompromissloser Crosser. Viel Bewegungsfreiheit und ein leistungsfähiges Fahrwerk. Eben eine typische E.-ATV, nur halt mit dem Motor aus Japan.“ Auch Stefan zeigt sich begeistert und optimiert weiter an dem künftigen Renngerät. Denn schon am kommenden Wochenende steht in Le Touquet sein Prototyp am Start. Die Vorbereitungen sind in der Endphase.
Norbert Schatten steht derzeit im Gespräch mit Clemens. Die beiden wollen ein 2011er Yamaha Cross-Bike, dessen Motor eine völlig neue Konstruktion darstellt und bereits die Zweiradfraktion in Entzücken versetzt, für weitere Rennen aufbauen. Dies auch für den Endurosport. Fünf Interessenten müssten sich finden, die ebenfalls eins haben wollen, soll das Quad später in Klein-Serie gehen. Angesichts der zu erwartenden Ergebnisse, dürfte das wohl kein Problem sein.
Wir werden auf jeden Fall in einer der kommenden Ausgaben und auch hier im Netz über das neue Fahrzeug berichten. Freut Euch auf den ausführlichen Fahrbericht.