Polaris ACE 570

Written by on 24. August 2016 in Allgemein, Polaris, Test + Technik

Mit dem Sportsman ACE vereinigten die Amis die Vorzüge eines ATV mit denen eines UTV. Auf der Basis des erfolgreichsten ATVs aller Zeiten – dem Sportsman – präsentierte man 2014 den ersten ACE. Bei uns derzeit mit 570 Kubik erhältlich.

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Nicht einfach so etwas wie einen „RZR für Arme“ oder ein einsitziges Rennfahrzeug – nein, etwas Neues war schon der 325 ccm starke ACE . So auch dessen Nachfolger, der 570. Simpel aufgebaut, einfach zu bedienen, Transportkapazität und alles, was man braucht, um im Gelände voran zu kommen. Aus dem Baukasten mit bekannten Komponenten aufgebaut. Stimmen wurden laut. Die Einen fragen nach dem Sinn eines solchen Konzeptes, andere sind schlichtweg begeistert. Begeisternd ist an dem Sportsman-Modell die absolut einfache Bedienbarkeit. Anfänger finden sich dank der PKW-ähnlichen Ergonomie schneller zurecht, als auf einem ATV oder Quad. Und sicherer! Der Überrollkäfig und der Schalensitz vermitteln mehr Wohlbehagen als ein knautschzonenfreies, normales ATV. Und ganz ehrlich – das ist es obendrein noch. Vermieter frohlocken. Sie bekommen auch den letzten Zauderer auf die Piste, manch Enthusiast kann endlich seine bessere Hälfte überzeugen, das Hobby zu teilen.

Hier ist er zu Haus: Auf abwegigen Touren im Waldgelände spielt das Fahrzeug seine ganzen Qualitäten aus.

Hier ist er zu Haus: Auf abwegigen Touren im Waldgelände spielt das Fahrzeug seine ganzen Qualitäten aus.

Auf den ersten Blick ist und bleibt der ACE ein echter Sportsman. Optisch. Was den Motor angeht auch! Der kräftige 1-Zylinder-4-Takt-Motor mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung liefert 45 PS und befeuert den 570er Sportsman, den RZR 570 sowie den Ranger im entsprechenden Hubraum-Niveau. Der Block hat zwei obenliegende Nocken- und wirkungsvolle Ausgleichswellen. Das sorgt für einen vibrationsfreien Betrieb. P / R / N / L / H sind die wählbaren, bekannten Fahrstufen eines Polaris-Getriebes. On-Demand, das heißt, wird mehr Bodenhaftung benötigt, schaltet das Getriebe selbst um auf Allrad- oder Zweiradantrieb. Zurück wenn der Grip wieder stimmt. Relevant ist dafür der Schlupf an den Hinterrädern. Einfacher geht es nicht. Das alles wird einfach per Knopfdruck erledigt. Ebenso das Zuschalten der Untersetzung, was den großen ACE an steilen Hängen zum Durchzug verhilft. Auch nützlich in diesem ACE sind – wie bei vielen anderen Polaris-Modellen – die integrierten Staufächer. ACE bietet diese unter anderem in Form eines abgeschirmten Kofferraums an der Vorderseite. Ganz einfach mit Hilfe von zwei Klips zu verriegeln. Auf der Rückseite finden wir eine große Ladefläche, die auch das Lock & Ride-System enthält. So könnt Ihr Eure Werkzeuge sicher befestigen. 163 Kilo darf der ACE mitschleppen. 680 darf man an dieses LoF hängen. Damit wird das spaßige Gefährt auch arbeitstüchtig. Also doch ein typisches ATV, lediglich mit dem größten Unterschied der Sitzposition.

Loon op Zand in den Niederlanden. Hier treffen wir unsere Kollegen von QuadXpress zur gemeinsamen Testfahrt. Das Gelände weist sowohl Elemente eines Enduroparks, aber vor allem Waldtrails und Wurzelwege auf. In der Umgebung geht es durch die Wiesen und Felder. Optimal für unseren ACE. Also los! Motor per Zündschlüssel angeworfen und bald blubbert der dank Einspritzsystem auf Betriebstemperatur. Im Leerlauf entweichen moderate Geräusche dem Endtopf. Ein Tritt aufs Gaspedal lässt aber erahnen, dass hier 45 Pferdchen am Gatter stehen und auf den Galopp warten. Dreht sauber hoch und nach dem Einlegen der Fahrstufe beginnt der Spaß! Holla – der geht. Okay, nicht wie ein Tausender, nicht wie ein RZR, aber ähnlich eines großen ATVs. Schließlich schleppt der Sportsman als ACE rund 100 Kilo mehr mit als sein Bruder mit Lenkstange. Die niedrige Sitzposition verstärkt allerdings das Gefühl der Beschleunigung. Gleich zu Beginn merkt man, dass der Heckantrieb alleine mehr Fahrspaß und Kontrolle vermittelt, als es im 4×4-Modus der Fall ist. Klar, wenn’s haarig wird, freut man sich über das Traktionsplus, aber die leichte Vorhand macht uns schnell sicher auf den Wurzelpassagen.

Sicherheit: Der ACE vermittelt nicht nur ein sicheres Gefühl, er ist es auch. Beherrschbar bleibt er auch bei forscher Gangart.

Sicherheit: Der ACE vermittelt nicht nur ein sicheres Gefühl, er ist es auch. Beherrschbar bleibt er auch bei forscher Gangart.

Klasse ist auch, dass man mit dem ACE überall da hin gelangt, wo auch die Kumpels mit den ATVs rumturnen. Manchmal hat man den einen oder anderen Vorteil alleine deswegen, weil sich nicht so rasch Überschlagsgefühle entwickeln. Schön so’n Käfig um sich rum. Viel Lenkbewegung ist möglich, EPS kostet Aufpreis. Ist aber ehrlich gesagt nicht unbedingt nötig. Im 4×2 ohnehin nicht. Okay, langsames Klettern mit Allrad könnte etwas Unterstützung vertragen. Der ACE ist ein paar Zentimeter länger, als das typische ATV. Und so bügelt er viele Unebenheiten glatt, ähnlich eines Zweisitzers. Die McPherson arbeiten bekannt gut, hinten finden wir vorspannbare Federelemente. Das Serien-Setup reicht allemal für eine robuste Offroad-Tour. Fest sitzend im bequemen Schalensitz. Knapp 20 Liter im Tank lassen das ebenfalls zu.

Locker auf den Feldwegen unterwegs: Das einfache Handling ermöglicht auch Ungeübten oder Anwendern leichten Einsatz.

Locker auf den Feldwegen unterwegs: Das einfache Handling ermöglicht auch Ungeübten oder Anwendern leichten Einsatz.

Fahrspaß mit Fazit

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Wie erwähnt fühlt man sich schnell vertraut und sicher mit und vor allem im ACE. In fix angefahrenen Kurven neigt man daher schon mal zu etwas Übermut. Dann merkt man doch, dass man die Fahrt durch den gewohnten Körpereinsatz nur mäßig beeinflussen kann. Dann hilft der Tipp auf’s Bremspedal, wo die hydraulischen Stopper dann zum Glück zuverlässig ausgleichen. All das empfiehlt den ACE für jeden Einsteiger, der das Gefühl bracht, „etwas um sich herum zu haben“. Er wird auch schnell Fortschritte machen und das Hobby ATV auf eine neue, andere Weise erleben. Aber immer noch typisch. Empfehlenswert ist der ACE auch für Anwender, weil man die Einweisung der Mitarbeiter auf ein Minimum beschränken kann. Gleiches gilt etwa für Vermieter. Denn im Alltag oder moderat bewegt, kann der Insasse kaum etwas vergeigen. Sportlich unterwegs spielt der ACE allerdings seine Gene als echter Geländegänger aus. Mit 570 Kubik sowieso! Wenn jetzt noch der 900er nach Deutschland käme.

 

Text: Jurgen van Son; Ralf Wilke
Fotos: Jurgen van Son; Polaris

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