Vierräder gestalten

Written by on 17. März 2016 in Allgemein, Szene

Custom made: Individualität hat Konjunktur. Neben technischen Umrüstungen stehen eigene Designs hoch im Kurs, um sich von der Masse abzuheben und seinen Liebling zu einem Einzelstück zu erheben. Wir schauten Meik Bresselschmitt von ATV-Style.de über die Schulter.

Die Quadwelt gab zu Testzwecken ein Dekor in Auftrag. Für einen Technik-Beitrag restaurieren wir derzeit eine Blaster. Und diese soll nun in neuem Glanz erstrahlen. Wer nun glaubt,  dies sei alles mal schnell getan, der hat sich mächtig getäuscht. Nix mit „aufkleben – fertig“! Wenn es auch klasse aussehen soll, ist Sorgfalt angesagt. Von der Anlieferung des Fahrzeuges bis zum fertig aufgebrachten Dekores kann schon mal ein ganzer Tag vergehen.

Kundenwunsch: Ein eigenes, möglichst einzigartiges Dekor.

Kundenwunsch: Ein eigenes, möglichst einzigartiges Dekor.

Als erstes wurde die Verkleidung gereinigt und entfettet. Anschließend wurde sogenannte „Stripes“ aufgeklebt um die spätere Form des Dekors festzulegen. Hierbei werden die Konturen der Verkleidung abgeklebt. Anschließend wird Schablonierpapier innerhalb der festgelegten Flächen aufgeklebt. Dann wird auf diesem innerhalb der Stripes die endgültige Form angezeichnet. Das benutzte Papier verhält sich nicht ganz so flexibel wie die spätere Folie. Hier kann man bereits sehen ob sich die Rundungen gut kleben müssen oder die einzelnen Schnitteile noch einmal geteilt werden müssen. Dann wird das Schablonierpapier auf den Stripes an der Verkleidung mit einem Cuttermesser ausgeschnitten und auf einen großen Bogen Papier aufgeklebt. Hierbei werden die einzelnen Teile auch gleich beschriftet. Zudem werden die Zuschnitte so ausgelegt das sie später ihrem „Platz“ auf der Verkleidung zugeordnet werden können.

Dann werden die Teile alle eingescannt und auf den Rechner übertragen. Hier werden alle Linien angepasst und ggf. nachgezogen. Nach diesem Schritt erfolgt ein Probeplott auf einer dünneren Folie. Es handelt sich hierbei um eine polymere Folie. Anschließend wird die Folie probeweise an der Verkleidung angebracht um zu sehen ob später alles passt. Diese Folie verhält sich nun so wie die endgültige Folie.

Das Dekor besteht aus mehreren Teilen wegen Vertiefungen und Rundungen. Bei der von uns benutzten Verkleidung handelte es sich um eine Rennverkleidung die sehr viele Rundungen hatte. Somit bestand das Dekor auch aus mehreren einzelnen teilen. Nur so ist es später auch gewährleistet das alle Teile Spannungsfrei verklebt werden können. Das maximale Spaltmaß zwischen den Teilen beträgt 2,o – 2,50 mm.

Ein weiterer Vorteil von mehreren Teilen besteht darin das man später auch einzelne Teile des Dekores nachbestellen kann. Es muss nicht das gesamte Dekor neu gekauft werden. Gerade für Dekore die auf Rennquads oder- ATV´s zum Einsatz kommen ist dies auch ein weiterer Vorteil. Lässt man sich seine Startnummer und Sponsorenlogos so layouten, dass man diese Teile später gezielt austauschen / neu designen kann hat man am Ende einer Saison eine Menge Geld gespart.

Nun geht es an das Erstellen des Layouts am Rechner. Hier können schon gerne ein paar Stunden ins Land gehen. Wir haben gute 2 Stunden gebraucht bis wir mit unserem Dekor zufrieden waren. Wichtig ist es hier zu erwähnen das nur Grafiken verwendet werden können, die von der Firma ATV-Style hierzu auch erworben werden. Die Benutzung von geschützten Logos und Schriftzügen ( z.B. auch Herstellernamen ) ist nicht zulässig und daher auch nicht möglich ! Dies würde nur gehen wenn der Hersteller seine schriftliche Genehmigung hierzu erteilt. Einzige Möglichkeit ist es originale Dekorsätze zu verwenden. Diese können später mit in die Schutzfolie ein laminiert werden.
Generell ist aber fast alles machbar und jeder kann sich so sein absolut individuelles Dekor erstellen lassen.

Vom Serien-Teil zum Einzelstück: Das eigene Dekor.

Vom Serien-Teil zum Einzelstück: Das eigene Dekor.

Dann erfolgt der Druck des eigentlichen Dekores. Der Druck geht relativ zügig von statten. Es handelt sich hierbei um einen photorealistischen Druck. Die verwendete Tinte ist nicht wasserlöslich. Es wird eine sogenannte Solventtinte verwendet die zudem UV beständig ist. Nach dem Druck wird der Bogen aus dem Drucker/Plotter entnommen und das das UV-Schutzlaminat mit einer anderen Maschine aufgebracht. Der Hersteller gibt hierzu eine Lichtechtheit und Beständigkeit von 7 Jahren an. Anschließend wird das Dekor erneut in den Drucker / Plotter eingelegt um es paßgenau zuzuschneiden. Die verwendete Offroadfolie hat eine Klebekraft 89 Nm und kommt bereits im MX-Bereich zum Einsatz. Die ebenfalls lieferbare Onroadfolie besitzt immerhin auch noch eine Klebekraft von 15-20 Nm. Alle verwendeten Folien sind mehrschichtig.

Zu guter Letzt haben wir uns das Dekor dann auch gleich vom Fachmann Meik Bresselschmitt anbringen lassen. Bei der von uns genutzten Offroadfolie wird diese nass verklebt. Dabei das Trennmittel ( Wasser mit einem Tropfen Spüli oder spezielle Produkte) nicht vergessen. Weiterhin wird ein Heißluftföhn benötigt. Generell kann das fertige Dekor aber auch problemlos auch von Laien verklebt werden. Wenn ihr ein Dekor bestellt, liegt diesem außerdem eine ausführliche Montageanleitung bei.

Alles ist möglich: Der eigene Geschmack ist entscheidend.

Alles ist möglich: Der eigene Geschmack ist entscheidend.

Das für uns individuell erstellte Dekor könnt ihr in der kommenden Ausgabe der Quadwelt im Bericht über die Restauration der Blaster sehen. Bis dahin klickt doch mal auf www.atv-style.de oder auf deren Facebookseite  rein. Dort könnt ihr weitere tolle Dekore sehen oder ihr nehmt einfach Kontakt mit Meik Bresselschmitt auf und lasst euch für ein individuelles Dekor beraten. Wir können das nur empfehlen und sagen – Daumen hoch!

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Text und Fotos: Erik Pohl

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