Starker Auftritt mit wenig Hubraum

Written by on 15. Oktober 2014 in GOES, Test + Technik with 1 Comment

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Bekanntermaßen nimmt die Wahl des ersten Quads erheblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Hobbys. Doch welches Fahrzeug kann nachhaltig überzeugen? Während bei etlichen Herstellern und Importeuren die dazu nötigen sportlichen Quads rückläufig sind, setzt GOES auf die qualitativ anspruchsvoll orientierten Einsteiger als Kundschaft. Diese finden mit der G 300 S einen guten Start.

Die neue GOES ist gar nicht so klein, wie die Zahl 300 im Namenszug vermuten ließe. Auch wenn der Hubraum mit 20 ccm hinter dieser Angabe zurück bleibt, steht dennoch ein ordentliches Quad vor uns: Größe und Ausstattung wurden ebenso von den stärkeren Schwestermodellen mit 400 und 450 Kubik übernommen, wie die eine oder andere Fahrwerkskomponente. Bereits mit dem ersten Eindruck finden wir etliche Baugruppen, die eigentlich nur in höheren Marktsegmenten in der Ausstattungsliste stehen. Bremsscheiben im Wave-Design, Alu- Schwinge und eine solide Verarbeitung. Access hat sich als Hersteller bereits einen guten Namen gemacht und scheinbar zu Suzuki mindestens einen guten Draht. So erinnert die hochwertige Alu-Schwinge an die LTZ 400. Im soliden Chassis werkelt ein Motor mit Automatikgetriebe. Den Vorwärtsdrang des Fahrers unterstützt eine Untersetzung, die man an steilen Stücken gerne nutzt, auch wenn Importeur JetsMarivent seinem Einstiegsmodell den Straßeneinsatz zugedacht hat. In Punkto Design macht die GOES ebenfalls was her und bietet statt Rasten mit Nerf-Bars feste Trittbretter aus Kunststoff, die gut Platz und festen Halt bieten.

Alltagstauglichkeit und eine bequeme Art der Fortbewegung standen bei der Entwicklung im Fokus. Das Quad wird standardmäßig in weiß angeboten. Interessanter dürfte aber für den Kunden die für diese Klasse enorme Spurbreite von 1,23 Metern sein, was das Vierrad spurstabil seine Bahn ziehen lässt, wie wir bereits Anfang des Jahres während der offiziellen Vorstellung in Frankreich feststellten. Lediglich in zu schnell angefahrenen Kurven hebt die 300er schon mal ein oder zwei Räder, ist und bleibt aber grundsätzlich gut kontrollier- und beherrschbar. Abgerundet wird der erste Eindruck von dem wirklich funktionalen LCD-Cockpit.

Hat sie Potential?

 

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Qualität für Einsteiger: Viel Quad für kleines Geld.


Der obligatorische Digitaltacho mit vielen Informationen ist gut ablesbar. Die Parkbremse verlangt eine saubere Einstellung, dann klappt die Haltefunktion. Tadellos springt dagegen das Maschinchen an und die Leistung wird angenehm leise ins Freie entlassen. 14,2 kW entwickelt der Einzylinder- Motor aus 280 ccm Hubraum. Ganz ordentlich und vor allem VKP-konform. Tunen und / oder LoF-Zulassung macht angesichts einer offenen Leistung von 17 kW nicht wirklich Sinn. Aber – reicht diese Leistung für eine Tour auf der Strasse oder Spaß im Gelände? Kommen vor allem Anfänger zurecht, oder sind sie schnell überfordert? Fast noch wichtiger: Erwirbt man für die 3.999,- Euro ein Fahrzeug, was vielleicht sogar noch Potential für gestiegene Ansprüche bietet? Fragen, die beim ersten Quadkauf häufig im Raum stehen.

Da geht’s lang

Enduro-Einsatz: Auch das ist mit der breiten 300er möglich.

Enduro-Einsatz: Auch das ist mit der breiten 300er möglich.

Die Bedienung macht keine Probleme. Dank der exakt schaltbaren Automatik zieht der Motor frisch an, überfordert Quad-Novizen aber nicht. Doch es geht forscher zur Sache, als man erwartet hätte. Ordentlich zieht der Eintopf die Fuhre von unten raus an. Spritzig! Die Endgeschwindigkeit liegt bei knapp über 90 km/h, so dass einem der Wind erfrischend um die Ohren weht. Das Fahrwerk bietet auch in Serpentinen und geschwungenen Strassen genügend Reserven und Sicherheit. Übrigens nicht der schlechteste Einsatzort für die GOES. Landsträßchen und bummelige Nebenstraßen lassen sehr viel Fahrspaß aufkommen. Im Stadtverkehr ist man gut aufgehoben, denn dank der ordentlichen Größe des Quads, wird man nicht nur wahr, sondern auch als Verkehrsteilnehmer ernst genommen von den Insassen der Blechkisten. Schotterpisten, Feld-, Wald- und Wiesenwege bieten dank des Fahrwerks und des erfrischend spritzigen Motors auch viel Fahrspaß. Grenzen setzt hier nur die Serienbereifung von Maxxis in 21 x 7-10 vorne und 20 x 11-9 hinten, aufgezogen auf schwarzen Stahlfelgen. Die Straßenreifen sind von gehobener Qualität und dürften dem Fahrer lange dienen. Wir fuhren die „Kleine“ aber auch mit Stollen-Pellen und attestieren ihr deshalb auch Potential für moderate Offroad-Touren und den Einsatz auf Enduro-Pfaden. Die griffige Sitzbank schont unterwegs den Hintern.

Alltagstauglich

Im Alltag: Zuverlässig und günstig.

Im Alltag: Zuverlässig und günstig.

Bremsen – Knackpunkt an manchem Quad. Nicht bei der G 300 S. Unser Testfahrer stellt den Stoppern ein gutes Zeugnis aus. Die Stahlflexleitungen steuern die Wavescheiben exakt und mit deutlichem Druckpunkt an. Fading? Fehlanzeige! Das ist ein Pluspunkt, vor allem an einem Einsteigermodell. Das freut den Fahrer, der den günstigen Preis des Renners vielleicht als Argument gegen einen Roller oder Kleinwagen ins Feld führt. Denn gerade im Alltag weiß die GOES zu überzeugen. Anfänger stehen ebenso nicht vor unüberwindbaren, technischen Herausforderungen. Der Luftfilter und die Batterie sind leicht zugänglich. Die „Suzuki“-Schwinge erleichtert das Kettenspannen. So ist das Quad leicht zu warten und problemlos.

Für die knapp vier Mille bekommt man mehr Quad, als von manch anderem Hersteller für wesentlich mehr Euronen. Was soll denn die GOES sein? Ein Einsteiger-, Zweit,- oder Funfahrzeug? Das darf man schön selber rausfinden. Denn irgendwie ist sie das alles in einem und vor allem ein gelungener Einstand. Für den Novizen ins Hobby, für den Importeur in das Marktsegment der sportlichen Quads.

Mehr: www.goeseurope.com und auf Facebook.com/goesdeutschland

Text & Fotos: Ralf Wilke

Technische Daten

  • Länge: 1.825 mm
  • Breite: 1.230 mm
  • Höhe: 1.115 mm
  • Radstand: 1.270 mm
  • Sitzhöhe: 870 mm
  • Bodenfreiheit: 265 mm
  • Trockengewicht: 207 kg
  • Tankvolumen: 15 l
  • Kraftübertragung / Antrieb: 4×2, Kette
  • Bremse vorne: Hydr. Wave Scheibenbremse
  • Bremse hinten: Hydr. Wave Scheibenbremse
  • Federung vorne: Doppelter Dreieckslenker
  • Federung hinten: Aluminium Schwinge mit Zentralfederbein
  • Stoßdämpfer vorne: Öldruck Stoßdämpfer
  • Stoßdämpfer hinten: Öldruck Stoßdämpfer
  • Vorderreifen: 21 x 7-10 Maxxis Straßenreifen
  • Hinterreifen: 20 x 11-9 Maxxis Straßenreifen
  • Felgen: Stahl Sportfelgen
  • Motor: Flüssigkeitsgekühlter 4-Takt-Motor, SOHC
  • Hubraum: 280 ccm
  • Bohrung x Hub: 74 x 65,2 mm
  • Dichtungsverhältnis: 11 : 1
  • Kupplung: Automatik
  • Antrieb: Automatik (CVT Getriebe) mit R/N/H/L
  • Starter: Elektrisch
  • Zündung: CDI
  • Kühlsystem: Flüssigkeitsgekühlt
  • Kraftstoffzufuhr: Mikuni BSR 33 Vergaser
  • Max. Leistung: s.oben
  • Max. Drehmoment: 25 Nm bei 6.000 U/min

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