Super-Moto automatisch

Written by on 4. August 2016 in Allgemein, GOES, Test + Technik

Ein sportliches Quad, optisch Supermoto, Hubraum ausreichend, Antrieb automatisch. Wie passt das zusammen? Das geht doch gar nicht! Oder doch? Goes gibt die Antwort.

Goes gibt auch im aktuellen Jahr Vollgas. Insbesondere die preislich sehr attraktive Mittelklasse hat einige Modellpflegemaßnahmen genossen, die sich sehr positiv auf Fahrverhalten und Komfort auswirken. Neben den beiden Offroad-Modellen G 300S und G 400S trifft das auch auf die hier vorgestellte Super-Moto-Version G 400SM zu.

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Nicht zum ersten mal können wir einer neuen Goes exklusiv unters durchaus attraktive Kleid schauen und deren Vorzüge in voller Fahrt ermitteln. In der Quadwelt Ausgabe 05/2016 behandeln wir die beiden neuen Offroader ausführlich. Hier konzentrieren wir uns auf die Straßenversion. Aber ist es wirklich eine reine Supermoto? Oder doch mehr? Wir fragen, ob die 400er ein Sportler, ein sportlicher Einsteiger oder eher – der Automatik geschuldet – eine lahme Ente ist. Vorweggenommen, wir bescheinigen der Goes, das der Eintopf einen sehr guten Kompromiss darstellt.

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Als echter Allrounder ist sich das Quad für fast nichts zu fein. Glaubt man der Modellbezeichnung „Super-Moto“, dann wäre sich die 400er – oder besser deren Fahrer – wohl zu fein, um im Dreck zu spielen. Oder etwa doch nicht? Nimmt man „Super-Moto“ wörtlich, so sollte ein Sportgerät dieser Kategorie sich auch schmutzig machen können. Denn die Rundkurse entsprechender Veranstaltungen weisen bis zu 30 Prozent Geländeanteil auf. Das könnte erklären, warum die Goes SM auch einen hohen Bordstein nicht als unüberwindbares Hindernis vor sich sieht. Das Fahrzeug kommt als Straßenversion durchaus moderat tiefergelegt daher. Auf breiten Pellen steht sie vor uns. Vorne sind es 165er und hinten sogar 225er Maxxis Spearz Reifen die auf schicken, hauseigenen Alufelgen montiert sind. Die voll einstellbaren Dämpfer tun Ihr Übriges. Zug- und Druckstufe lassen sich mit wenigen Klicks auf das jeweilige Bedürfnis des Fahrers einstellen. Die Zeiten in denen die Dämpfer mehr Sein als Schein waren sind vorbei. Jeder einzelne Klick macht sich im Fahrverhalten bemerkbar. Das Grundsetup ist relativ hart gewählt, genau das richtige für den RaceTrack und rasante Ausfahrten. Die Federn sind im Gegensatz zur Basis-Version härter und etwas anders gewickelt.

346 ccm , 207 kg Leergewicht sowie CVT Automatikgetriebe sind erst einmal nackte Zahlen und Fakten die vermuten lassen, dass sich das Quad nicht unbedingt sportlich bewegen lässt. Die Verarbeitung ist sauber und ordentlich. Ein früheres Manko an den Goes-Modellen war die Sitzbank. Die neue kann aber mit perfekter Form und einer griffigen Oberfläche überzeugen. Das Design ist sportlich gehalten. Die Blinker schmiegen sich harmonisch in die Verkleidung ein. Die neue Farbkombination schwarz-gelb ist ebenfalls sehr gelungen. Genau wie die Gestaltung der Lampenmaske, die sich von der originalen Aeon-Front doch wohltuend abhebt. Aber genug geschaut, wir wollen die Goes endlich galoppieren lassen. Dazu bringen wir die Reifen auf Temperatur. Gar nicht so einfach bei dem typischen Quadwelt-Testwetter. Regen – im Juli. Erst mal zur Eingewöhnung ein paar Donuts auf dem nassen Asphalt gedreht und dann ab zur engsten Kurve die wir finden können. Aber erstaunlicherweise lässt sich die 400SM dort nicht aus der Ruhe bringen – Hintern neben die Sitzbank und schon kann man ordentlich um die Ecke driften. Die Stoßdämpfer haben wir vorher noch etwas härter gedreht, so lässt sich die Kippneigung auf ein Minimum reduzieren.

Immer wieder fahren wir die Kurven und driften sauber durch. Einzig das kurveninnere Hinterrad hebt schon mal ab, aber das beeinflusst die anvisierte Linie so gut wie gar nicht. Erstaunlicherweise lässt sich auch die CVT Automatik davon kaum beeindrucken und liefert die geforderte Übersetzung gleichmäßig ab. Das ab dem Modelljahr 2016 neu abgestimmte Übersetzungsverhältnis passt super auch zu der tiefergelegten Version. Die Leistung ist völlig ausreichend um flott und sauber beschleunigen zu können. Durch die Automatik kann man sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren. Den Anfänger wird das freuen. Der Schalthebel – Vorwärts / Neutral / Rückwärts – lässt sich sehr sauber und leicht bedienen, kein Geruckel. Die Gänge rasten sauber ein, sehr vorbildlich!

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Wer schnell unterwegs ist, muss sich auf eine zuverlässige und standfeste Bremsanlage verlassen können. Hier hinterlässt die Goes SM einen bleibenden Eindruck. Auch diverse Vollbremsungen bringen die Stopper nicht aus der Ruhe und die 400er verzögert wie wir es erwarten. Im Vergleich zu früheren Modellen (das betrifft auch alle getesteten Aeon-Fahrzeuge) ist diese Bremsanlage ein Gedicht. Gleichbleibender Druckpunkt und sauber dosierbarer Bremsdruck, so sollte eine moderne Bremse funktionieren. Fehlt nur noch ein ABS, aber auch das wird in nicht ferner Zukunft zum Standard. Bei früheren Tests haben unsere Fahrer immer mal wieder die geschlossenen Fußräume im ATV-Stil bemängelt. Eigentlich nur aus optischen Gründen. Ein Sportler muss halt Nerf-Bars haben. Diese Meinung hat sich insbesondere seit den Vorstellungen der großen Sport-ATV der amerikanischen Hersteller geändert. Die Schutzfunktion hat sich wohltuend durchgesetzt und der Style ist dennoch akzeptabel.

Die aktuelle Modellpalette von Goes kann sich durchaus sehen lassen. Die anvisierte Zielgruppe der Einsteiger findet für jeden Anspruch das richtige Fahrzeug. Die 400SM bietet eine Menge Fahrspaß auch auf längeren Touren. Kleinere Ausflüge ins Gelände steckt die Super-Moto noch gelassen weg. Aber die schicke Maschine ist eigentlich viel zu Schade für eine zünftige Offroad-Sause. Wettbewerbstechnisch kann die Goes aber eventuell auch bei Sandbahnrennen durchaus mithalten, Super-Moto-typisch halt. Und der Einstiegspreis ist mit 5.699 Euro ebenfalls ansprechend gehalten. Die technischen Daten und weitere Informationen unter: www.goeseurope.com

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Text: Erik Pohl, Frank Meyer

Fotos: Frank Meyer

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