Familien-Zoff

Written by on 2. Februar 2015 in Allgemein, Szene

Streit im Hause Kremsreiter. Peter senior und junior sind sich uneins. Am Umbau einer CFMoto  C-Force 800 entfachte der Familienzwist. Gehört ein ATV nun allein ins Gelände, oder darf es auch für den ausschließlichen Straßeneinsatz herhalten? Ihr dürft mit entscheiden!

 

Streit im Bayerischen Wald: In Eging bei Firma Kremsreiter geht es derzeit um on- oder offroad.

Streit im Bayerischen Wald: In Eging bei Firma Kremsreiter geht es derzeit um on- oder offroad.

Eigentlich war es ganz einfach. Das Flaggschiff der CFMoto-Flotte – eine 800er C-Force – sollte als Blickfang und Sonderangebot den Verkaufsraum der Eginger Händler aufpeppen und bestenfalls bald einen geneigten Käufer finden. „Für mich war klar, dass wir einmal ein Statement in Richtung Straße machen müssen“, so Peter Kremsreiter junior, der immer für eine gute Idee zu haben ist. Ihm schwebt ein ATV-Custom-Umbau vor, bei dem er ins Fahrwerk eingreifen will, um den Boliden für den Einsatz auf Asphalt zu optimieren.

„Nichts da!“ Das Veto von Vater und Firmengründer Peter Kremsreiter senior schallte durch die Werkstatt und durchkreuzte jäh den Plan und den Traum einer „Street-Force“. „Ein ATV gehört ins Gelände! Basta!“ Und Tuning ist nach der Lesart des „Alten“ lediglich eine Verbesserung der ohnehin vorhandenen Eigenschaften. „Wir steigern die Performance abseits der Straße, nicht auf der Straße.“ Das war die Geburtsstunde der „Cross-Force“, die Peter senior ohnehin schon lange vorschwebte.

Das Corpus delicti

C-Force von CFMoto: In der Serie schon mit allen Wassern gewaschen und voll einsatzbereit.

C-Force von CFMoto: In der Serie schon mit allen Wassern gewaschen und voll einsatzbereit.

Der  C-Force 800 von CFMoto ist serienmäßig schon ein Kraftpaket. Ein bulliger Zweizylinder liefert satte 48 kW (rund 65 PS) und ordentlich Vortrieb. Die Serienausrüstung des Zweisitzers ist üppig und machte das ATV zum Verkaufsschlager der Marke. Einig sind sich die beiden Peter Kremsreiter darin, dass sie mit dem Fahrzeug ein zuverlässiges Pferd im Stall haben, welches sie gern und gut an den Mann bzw. die Frau  bringen. „Die Kunden sind durchweg zufrieden“, ist von den Beiden zu hören. Die Nachfrage nach dem Besonderen und der erkennbare Trend der Szene hin zu individualisierten Fahrzeugen, ließ sie aufhorchen und über ein Projekt in Richtung Custom nachdenken.

Nur gehen jetzt ihre Meinungen auseinander. „Wir werden ja sehen!“ Die beiden bayerischen Dickschädel orderten kurzerhand zwei C-Force. Peter junior schwingt bereits den Schraubenschlüssel und bereitet sein Umbauobjekt für eine Tieferlegung vor. „Der potente Motor wird auch auf der Straße sein Potential ausspielen“, ist er sich sicher. Breite Leichtmetallfelgen mit Niederquerschnittsreifen werden in seinem LoF die ungefederten Massen minimieren. Das Fahrwerk wird straffer und die Leistung auf längere Etappen ausgelegt. „Das wird ein Renner“, verspricht Peter junior.

Peter Kremsreiter jun: "Customizing heißt auch mutig etwas verändern. ATVs mit ordentlich Hubraum dürfen auf die Straße, wenn es ordentlich gemacht ist!"

Peter Kremsreiter jun: „Customizing heißt auch mutig etwas verändern. ATVs mit viel Hubraum dürfen auf die Straße, wenn es ordentlich gemacht ist!“

Gelände – dafür sind sie geschaffen

Die Meinung seines Vaters ist gegensätzlich. „Der C-Force ist für’s Arbeiten ebenso geeignet, wie für anspruchsvolle Touren im Gelände.“ Womit er absolut Recht hat, aber Veränderungen nur in diese Richtung verstanden wissen will. „Man könnte aus dem C-Force ein echtes ‚Rallye-Fahrzeug‘ für extreme Offroad-Einsätze machen. Noch griffigere Pellen, das Fahrwerk auf seinen Piloten angepasst, der damit auch schwierigstes Gelände meistert.“ Seiner Meinung nach hat der dicke Zweizylinder das Potential in den Enduro-Wettbewerben der Republik oder gar Rallye-Raids zu bestehen.
Misstrauisch beäugen Vater und Sohn jeden Handgriff an der jeweiligen Maschine.

Peter Kremsreiter sen: "Ein ATV sollte seinem Namen alle Ehre machen und mit jedem Gelände fertig werden!"

Peter Kremsreiter sen: „Ein ATV sollte seinem Namen alle Ehre machen und mit jedem Gelände fertig werden!“

Jetzt ist guter Rat teuer – oder besser gesagt sehr gefragt. Wir dürfen vermuten, dass sich die beiden „Streithähne“ wohl so schnell nicht einig werden. Deshalb seit Ihr gefragt. Wir werden die Umbauten der beiden Fahrzeuge begleiten und abschließend einen direkten Vergleich anstellen, nachdem beide Kremsreiters den letzten Schliff an ihre Ideen gelegt haben. Was auch eine optische und designerische Gestaltung beinhaltet.

Das letzte Wort hat die Szene

Welche der beiden CFMotos den Nerv der Zeit besser trifft, soll sich in Pullman City Eging am See entscheiden. Am 19. und 20. Juni 2015 findet in der Westernstadt wieder das beliebte Quad- und ATV-Treffen statt. Beide Boliden – Street-Force und Cross-Force – stellen sich dann dem Urteil der Szene. Eurem Urteil. Alle Besucher des Treffens dürfen ihre Stimme abgeben und so den Streit der Beiden schlichten. Wir sind jedoch sicher, dass auch die Szene polarisiert sein wird und die Entscheidung verdammt knapp ausfällt. Lassen wir uns überraschen.
Peter senior und Peter junior wurden inzwischen schon wieder beim gemeinsamen Feierabendbierchen gesehen.

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http://www.zweirad-kremsreiter.de/

Text: Ralf Wilke
Fotos: Kremsreiter; Hersteller

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