Fettes Teil

Written by on 18. Februar 2022 in Allgemein, Polaris, Test + Technik

RMX Racing legt den Scrambler höher. Wir waren damit unterwegs und zeigen euch, was das geliftete ATV kann.

Riesig. Einfach nur riesig. Und hoch. So steht der Scrambler da. RMX verpasst dem schon ordentlich ausgestatteten Fahrzeug eine umfangreiche Veränderung und zeigt, was am Scrambler alles geht.

Freiheit: Unter dem Bauch ist eine Menge Platz. Dadurch wird der Scrambler nur selten durch Bodenkontakt gestoppt.

Komponenten aus den USA

„Wir haben ein komplettes Highlifter-Paket zusammengestellt!“ sagt Andreas Rosenlöcher von RMX Racing. Und wenn man vor dem Fahrzeug steht, weiß man was der sympathische Sachsen-Anhalter meint. So ziemlich alles wirkt irgendwie größer, breiter und krasser. Die Reifen von Maxxis sind so groß, dass man unweigerlich denkt: gibt’s das in Serie? Gibt es, denn RMX greift auf Komponenten aus den USA zurück, die in der dortigen Mud-Bogger-Szene umfangreich getestet und ausprobiert wurden. Sie stellten dabei unter Beweis, dass sie den Anforderungen der Fahrer standhalten und nicht frühzeitig den Geist aufgeben. Natürlich sind bei den auftretenden Hebelwirkungen eher Verschleißerscheinungen zu erwarten als bei den standartmäßig eingebauten Teilen. Dieser Umstand wird aber durch die gute Qualität der eingebauten Komponenten ausgeglichen.

Groß und lang

Das für knapp 6.000 Euro erhältliche Umbaukit besteht nicht nur aus größeren Reifen, sondern umfasst auch deutlich verlängerte Antriebswellen. Denn die A-Arms sind größer, auch stabiler, als die original von Polaris ausgelieferten Teile. Dadurch verbreitert sich die Spur des Fahrzeuges gigantisch. Der umgebaute Scrambler steht so wuchtig wie wohl nur selten gesehen im Gelände. Wirklich heftig und beeindruckend. Aufgrund der krassen Länge dieser Komponenten ergab sich auch Veränderungsbedarf in Bezug auf die Dämpfer. Auch diese werden von RMX gegen neue ausgetauscht. Dies macht das Wettbewerbsfahrzeug für heftigstes und extremes Gelände tauglich. Auch bei den Felgen musste natürlich Hand angelegt werden. Sie stammen von ITP und sind vorn in den Dimensionen 14×6 und hinten in 14×8 ausgeführt. Darauf passen dann auch die 32×10-14 großen Reifen von MAXXIS.

Wühlen: Im tiefen Schamm fühlt ich der Scrambler sehr wohl, da er fast überall durch geht.

Der angedachte Einsatzzweck

Der Highlifter soll sich in Schlamm und Wasser wohlfühlen. Die serienmäßigen Buchsen und anderen Fahrwerksteile sind dafür aber nicht auf Dauer ausgelegt. Deswegen setzt RMX auf das komplette Jay Parts Kit und tauscht neben den Buchsen auch die Kugelköpfe und die Radaufnahmen gegen Teile von Jay Parts aus. Dadurch soll die Haltbarkeit noch weiter verbessert und Ausfälle oder Probleme vermieden werden. Nichts wäre schlimmer, als dass das aufwendig umgebaute Fahrzeug wegen Kleinigkeiten liegen bleibe und in die Werkstatt geschleppt werden müsste. Bei RMX legt man ganz offensichtlich großen Wert auf durchdachte Konzepte und belässt es nicht einfach bei dem Grundgedanken: „Machen wir mal höher und breiter.“ Was zusätzlich für den angedachten Verwendungszweck notwendig ist, wird eben einfach mit umgebaut. So soll es sein.

Schaufeln: Die Pneus sind mit regelrechten Schaufeln versehen. Dadurch geht es mit irrem Grip durch den Schlamm.

Fahren mit Spaß

Wer auf der Scrambler Platz nimmt merkt eins: die Bude ist hoch. Und breit. Das hat in Bezug auf die Breite einige Vorteile. Man kippt nicht so schnell und kann deutlich krassere Neigungen sicher befahren. Allerdings werden enge Streckenabschnitte schon knifflig. Denn wo es eng wird, passt der Scrambler einfach nicht durch. Wir empfinden die Vorteile aber als gelungen. Durch die hohe Bodenfreiheit sind tiefe Wasserdurchfahrten möglich. Es bleibt deutlich mehr Platz als bei den Serien-Scramblern. Leistungsmäßig blieb alles beim Alten. Das ist auch gut so, denn der Scrambler hat auch für diesen extremen Umbau genügend Dampf. Traktion ist dank der neuen Pneus ebenfalls genügend vorhanden. Es geht so richtig zur Sache und fast nichts kann ihn stoppen. Wenn Menschen wie Andreas Rosenlöcher ein Fahrzeug wie den umgebauten Scrambler bewegen, könnte man glauben, dass die Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind. Dann scheint ein Scrambler ein tiefes Wasserloch einfach zu durchschwimmen – obwohl er immer noch Bodenkontakt hat. Wir waren begeistert.

Text und Fotos: Martin Zink

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