Ehrensache

Written by on 26. März 2021 in Allgemein

Seit die Feuerwehr in Eging am See ein ATV einsetzt, sind viele Aufgaben leichter zu erledigen. Und der Nachwuchs ist begeistert.

Thomas Bumberger ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Eging am See. Der Ort liegt im Bayerischen Wald und ist der Quadszene wegen des Treffens in der dortigen Westernstadt bekannt. „Das ist nur eine der vielfältigen Gelegenheiten, zu denen unsere CFMOTO zum Einsatz kommt“, erklärt er und zählt die Vorteile auf: „Das ATV ist beweglicher als unsere schweren Einsatzfahrzeuge. Wir sind im Zuge einer Erstversorgung unter solch beengten Bedingungen, wie beispielsweise in Pullman City, viel eher am Ort des Geschehens.“ Verletzte am Ufer des Badesees oder Wanderer, die in entlegenen Gebieten in Not geraten, können schneller mit Hilfe rechnen, wenn sich die Einsatzkräfte nicht mit ihren LKWs ranarbeiten müssen. Thomas erzählt die Geschichte eines Mannes, der einen Herzinfarkt erlitten hatte und im Gedränge eines Volksfestes schnellstens zur nächsten Rettungsstation verbracht werden musste. Aufrecht sitzend. „Das ging am besten mit unserem ‚Eging 59/1‘, dem Funkrufnamen des ATVs.“ Vorne der Fahrer, dahinter der Patient, gehalten von einem weiteren Helfer, der auf den extra montierten, hinteren Trittbrettern einen festen Stand findet. Die Rettung war erfolgreich. So ließen sich die Erzählungen endlos fortsetzen. Und dass, obwohl das Fahrzeug erst seit gut einem halben Jahr im Spritzenhaus steht, wo es seine eigene Ausfahrt erhalten hat.

So stolz sind die Wehrmänner auf die CFMOTO. „Als der Peter mich fragte, ob wir ein ATV brauchen können, dachte ich der will mich hochnehmen“, lacht Thomas. Doch beim besagten Peter handelt es sich um Peter Kremsreiter sen., Inhaber der ortsansässigen Quad und ATV-Ranch. Und der beliebt in solchen Dingen nicht zu scherzen, ließ Taten folgen. Gemeinsam mit Pullman City und der Firma ProBau aus Passau finanziert, stand bald darauf eine geeignete CForce 450 EFI mit langem Radstand auf der Arbeitsbühne zur Umrüstung auf ein Sonder-Kfz.. Grundsätzlich bringt ein ATV die notwendigen Attribute mit, muss aber über die Serienausrüstung hinaus noch deutlich angepasst werden.

Mit allem Drum und Dran

Farblich konnte auf eine Serienausführung gesetzt werden, die notwendigen weißen Elemente, nämlich die Front- und Heckverkleidung, lackierten die Spender in einem speziellen Verfahren für bewegliche Kunststoffteile. Bumper und Lichtmast stammen aus der hauseigenen Produktion der Quad und ATV-Ranch. Für erhöhte Belastbarkeit fanden Gasdruckstoßdämpfer Eingang ins Fahrwerk, das mit einer 25-Zoll-Bereifung von CST auch an Bodenfreiheit und Traktion gewinnt. Das Trägersystem für die Ausrüstung ist mit denen in den Löschfahrzeugen identisch. So können Boxen mit Material aus diesen entnommen und mit wenigen Handgriffen auf den Racks des ATVs weiter transportiert werden.

Thomas Bumberger führt das anhand einer Sägeausstattung vor und liefert damit ein weiteres Einsatzbeispiel. „Sturmschäden beseitigen wir inzwischen fast nur noch per ATV. Da können wir uns auch querfeldein nähern, wenn die Wege oder Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert sind.“ Straßen geben auch das Stichwort für die bei Feuerwehren sehr unbeliebten Unglücke mit Chemikalien oder Öl. Gelangen diese nämlich auf die Verkehrswege, müssen diese mühsam, teils per Hand und mit hohem Personaleinsatz, abgestreut werden. Bei rund 25 Autobahnkilometern und mehr als doppelt so vielen auf Landstraßen äußerst zeitaufwändig und nervenaufreibend. Die Eginger koppeln einfach ihren Streuer ans ATV und verteilen das Bindemittel per Fernbedienung vom Lenker aus. Ein Wehrmann schafft das Pensum sogar alleine.

Blickfang und Nachwuchswerbung

Freiwillige Feuerwehren wie die in Eging am See verrichten ein Ehrenamt. Die Mitglieder stellen einen großen Teil ihrer Freizeit in den Dienst am Nächsten. Bilden sich weiter, schieben Brandwachen und Bereitschaften. Hinzu kommen Fahrzeug- und Materialpflege. Oft ist es schwierig, hierfür Nachwuchskräfte oder weitere Freiwillige zu gewinnen. Und so dient die neue CForce auch immer öfter Werbezwecken. Während Sportveranstaltungen, welche die Feuerwehr ohnehin absichern muss, wird das Fahrzeug prominent positioniert und mit dem nötigen Infomaterial bestückt. „Besonders bei unserer Jugendfeuerwehr kommt der Geländegänger sehr gut an. Insbesondere weil die Kids auf abgesperrtem Gelände und unter Anleitung schon sehr bald Einsätze damit üben können.“

Mit dem Engagement der Feuerwehrleute, den Sponsoren und den Konstrukteuren ist eine vielfache „Win-win-Situation“ entstanden. Der Ort hat eine nochmals motiviertere Brandwehr, diese ein leistungsfähiges, flexibles Fahrzeug, das schnell am Einsatzort ist und von beinahe jedem Mitglied leicht bedient werden kann. Und dazu haben alle noch einen unbezahlbaren Werbeträger gewonnen. Kommandant Thomas Bumberger freut sich daher schon auf den Anhänger, der das Spektrum der CFMOTO nochmals erweitert und ergänzt. An diesem wird ein abnehmbares Tragesystem für alle gängigen Rettungstragen montiert sein. Sponsoren haben sich bereits gefunden. In Eging eine Ehrensache – wie der Dienst in der Feuerwehr.

Text: Ralf Wilke

Fotos: Frank Meyer

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