Handwaschpasten gehören in jede Werkstatt. Denn wer schraubt, macht sich die Hände schmutzig und muss diese mehrfach täglich waschen. Wir nahmen sechs Waschpasten unter die Lupe.
Bremsstaub, Öl, Fette – wer am Fahrzeug Hand anlegt kennt schmutzige Hände. Das gilt auch für Hobby-Schrauber. Raus aus der Werkstatt und zum Essen? Da sollten die Hände sauber sein. Oder am Arbeitsplatz sehen keimige Hände unprofessionell aus und sind natürlich auch ungesund, wenn einige Stoffe dauerhaft anhaften. Handwaschpasten, so zeigt unser Test, reinigen fast alle ganz gut. Sie greifen meist auf ein Reibemittel zurück, welches den Schmutz herunterreibt. Wir sind Laien bzw. Anwender, weswegen wir auf chemische Tests verzichteten. Neben dem Reinigungseffekt bewerteten wir die Dosierbarkeit, das Hautgefühl während der Reinigung und danach. Ebenso interessierte uns, wie die restliche Paste im Waschbecken weggespült wird. Schließlich verstopfen manche Reibemittel den Abfluss. Bei unserem Test verwenden wir Handwaschpasten die im Onlinehandel einfach für den Endverbraucher verfügbar sind. Wir gehen wegen der Vergleichbarkeit hier vom günstigsten Preis beim Versender Amazon aus. Recherchen im Netz könnten zu günstigeren Preisen führen. Als Vergleich zu Produkten großer Profi-Ausstatter wählten wir die Stoko Kresto.
Holste Grüne Tante
Das wohl jedem bekannte Produkt Grüne Tante nutzt Quarzmehl als Reibemittel und kommt in einer Dose mit großer Öffnung. Dadurch fällt die Dosierung schwerer als aus der Tube. Während der Reinigung mit einer circa haselnussgroßen Menge, reibt das eingesetzte Mittel sehr stark. Grüne Tante riecht angenehm nach Marzipan. Während der Reinigung fühlt man cremeartige Eigenschaften in Bezug auf die Pflege der Hände. Im Anschluss wirken die Hände trocken. Die Handwaschpaste zerbröselt stark und bleibt auf dem Waschbeckenboden liegen. Dadurch ergibt sich erhöhter Reinigungsaufwand.
Dosierbarkeit: 1/2
Hautgefühl während der Reinigung: 3/5
Hautgefühl nach der Reinigung: 3/5
Reinigungswirkung: 3/5
Rückstände im Wachbecken: 2/5
Geruch: 5/5
Preis (Amazon): 2/3 (11,05 Euro / l)
Gesamt: 19 Punkte
Caramba Handwaschpaste
Die Caramba Handwaschpaste basiert auf Holzmehl und riecht neutral. Sie wird in einer großen Dose mit Öffnung geliefert, weshalb auch hier die Dosierung im Vergleich zu Tuben schwerer fällt. Während der Reinigung ist das Hautgefühl bei unserem Test durchaus als unangenehm zu beschreiben. Das Reibemittel ist extrem grob und bleibt zuhauf auf dem Waschbeckenboden liegen. Die Reinigungsleistung ist ok, bleibt aber hinter denen der anderen Handwaschpasten zurück. Nach der Reinigung ist das Hautgefühl gut, da es nicht ölig ist.
Dosierbarkeit: 1/2
Hautgefühl während der Reinigung: 2/5
Hautgefühl nach der Reinigung: 4/5
Reinigungswirkung: 2/5
Rückstände im Wachbecken: 3/5
Geruch: 4/5
Preis (Amazon): 3/3 (5,98 Euro / l)
Gesamt: 20 Punkte
Hesselink Mega Handwaschpaste
Die Hesselink Mega Handwaschpaste basiert auf Holzmehl. Das grobe Hautgefühl während der Reinigung ist weniger beanspruchend als bei der Paste „Grüne Tante“, aber immer noch ziemlich grob. Sie riecht neutral. Der Reinigungseffekt ist gut, bleibt aber hinter anderen Waschpasten zurück. Die Paste riecht neutral und hinterlässt ein angenehmes Hautgefühl nach der Reinigung. Auch sie wird in einer Dose mit großer Öffnung geliefert. Dadurch ist die Dosierung weniger genau als mit einer Tube möglich. Sie ist in der Dose recht trocken und bleibt nach dem Waschvorgang zu großen Teilen im Waschbecken liegen.
Dosierbarkeit: 1/2
Hautgefühl während der Reinigung: 4/5
Hautgefühl nach der Reinigung: 4/5
Reinigungswirkung: 2/5
Rückstände im Wachbecken: 3/5
Geruch: 4/5
Preis (Amazon): 2/3 (11,98 Euro / l)
Gesamt: 20 Punkte
Liqui Moly Handreiniger
Das Handwaschmittel von Liqui Moly ist das erste Produkt in unserem Test, welches in einer Tube abgefüllt ist. Dadurch ist die Dosierbarkeit sehr gut möglich und man verschwendet weniger. Das Reibemittel ist für uns nicht recherchierbar, doch im Test zeigt sich nur wenig Reibegefühl. Dadurch wirkt sie mild, reinigt aber anständig. Das Produkt ist recht flüssig und verteilt sich dadurch sehr gut auf der Hand. Im Waschbecken bleibt nur sehr wenig liegen. Nach dem Waschen ist das Handgefühl neutral. Der Geruch ist angenehm.
Dosierbarkeit: 2/2
Hautgefühl während der Reinigung: 4/5
Hautgefühl nach der Reinigung: 4/5
Reinigungswirkung: 3/5
Rückstände im Wachbecken: 5/5
Geruch: 4/5
Preis (Amazon): 1/3 (15,84 Euro / l)
Gesamt: 23 Punkte
Nigrin Profi-Handreiniger
Auch der Profireiniger von Nigrin ist in einer Tube abgefüllt und lässt sich dadurch einfach dosieren. Als Reibemittel kommen gemahlene Walnussschalen zum Einsatz. Das Reibegefühlt ist sehr angenehm und im Vergleich zu den anderen getesteten Waschmitteln außer Stoko am angenehmsten. Die Reinigungswirkung ist unserem Eindruck nach sehr gut. Das Produkt ist recht flüssig und verteilt sich dadurch sehr gut auf der Hand. Im Waschbecken bleibt nur wenig davon liegen. Nach der Reinigung ist das Hautgefühl gut, durchaus cremig aber nicht zu stark ölig.
Dosierbarkeit: 2/2
Hautgefühl während der Reinigung: 5/5
Hautgefühl nach der Reinigung: 5/5
Reinigungswirkung: 5/5
Rückstände im Wachbecken: 5/5
Geruch: 4/5
Preis (Amazon): 1/3 (15,80 Euro / l, hochgerechnet aus 250 ml-Gebinde)
Gesamt: 27 Punkte
Stoko Kresto
Der Profireiniger unter den getesteten Produkten basiert auf geriebenen Walnussschalen. Er ist in einer Tube abgefüllt und riecht leicht nach Parfüm. Da das Produkt sehr flüssig ist, lässt es sich gut verteilen. Das Hautgefühl während der Reinigung ist sanft. Nach der Reinigung ist das Hautgefühl leicht ölig bzw. cremig. Die Reinigungswirkung ist die beste im Test. Im Waschbecken bleibt nur sehr wenig vom Produkt liegen. Es ist sehr teuer.
Dosierbarkeit: 2/2
Hautgefühl während der Reinigung: 5/5
Hautgefühl nach der Reinigung: 5/5
Reinigungswirkung: 5/5
Rückstände im Wachbecken: 4/5
Geruch: 4/5
Preis (Amazon): 0/3 (42,00 Euro / l, hochgerechnet aus 250 ml-Gebinde)
Gesamt: 25 Punkte
Fazit
Der Nigrin Profi-Handreiniger gewinnt unseren Test. Er ist gut zu dosieren, reinigt klasse und hinterlässt ein angenehmes Hautgefühl. Er ist durchaus teuer, wobei sich unserer Meinung nach, dieser Preis aber lohnt. Alle anderen Handwaschpasten liegen sehr eng beieinander und sind ebenfalls durchaus zu empfehlen.
Wie haben wir getestet?
Zwei Tester sauten sich ihre Hände so richtig ein. Bremsstaub, Fette und schwarze Farbe wurden gleichmäßig und immer wieder auf die Hände aufgetragen. Danach wurde kräftig hin- und her gerieben, um die Belastung beim Schrauben zu simulieren. Dadurch drang der Schmutz tief in die Poren ein. Die Reiniger wurden jeweils nach Bedienungsanleitung aufgetragen, wobei meist eine haselnussgroße Menge ausreichte. In einem normalen Werkstattspülbecken wurden die Hände dann gereinigt. Zwischen den verschiedenen Reinigern mussten die Hände wieder trocknen, damit die Ergebnisse vergleichbar blieben.
Text & Fotos: Martin Zink