EGL Mad Max 300

Written by on 7. Februar 2014 in Test + Technik

Mel Gibson oder was?

Actionbikes hat das Update der MadMax verfügbar. Als 300er geht die günstige Enduro jetzt ins Rennen. Optisch ansprechend aufgemacht liest sich auch die Ausstattungsliste recht gut. Wasserkühlung mit E-Ventilator für den laufruhigen Motor und eine Sport-Auspuffanlage. Das Ganze positioniert in einem pulverbeschichtetem Rahmen. Bestätigt der Geländegänger für Einsteiger den Eindruck off und on road?

Die Kiste von Max Rockatansky (Mel Gibson), dem Held im Actionfilm Mad Max, liegt hinten höher als vorne. Sieht martialisch aus. Fette Pellen und ein röhrener Motor lassen die Gegner und Bösewichter in dem Spektakel alt aussehen und das Fürchten lernen. Dicke Reifen und die Proportionen hat die MadMax vom Namensvetter übernommen, während sich die chinesischen Konstrukteure bei EGL-Motors optisch dann doch eher an den Quads von KTM orientierten. Damit steht eine Enduro vor uns, statt eines der skurrilen Filmfahrzeuge. Ist uns auch ehrlich gesagt lieber.

In Augenschein genommen

Da kennt man sich auch gleich besser aus. Digitaler Tacho mit allen Infos, Bedienelemente gut positioniert und erreichbar. An den A-Arms und an der Schwinge Schmiernippel zum Nachfetten. Das haben die Chinesen gründlich erledigt, das Teil schwimmt im Fett. Überall quillt die Masse hervor. So viel Sorgfalt hätte man dem Lenksäulenschloss widmen sollen. Mit Spax-Schrauben wie aus dem Baumarkt ist der Diebstahlschutz angebracht. Das geht gar nicht und ist auch einem noch so günstigen Preis nicht angemessen. Der rauhe gepulverte Lack erweist sich dagegen als robust und widerstandsfähig. Trotz angedeuteter Ausgleichsbehälter handelt es sich bei den Federbeinen doch nur um solche, die in der Vorspannung einstellbar sind. Sie sind straff abgestimmt. Ein aufgeräumtes Bild bietet sich unter der Sitzbank. Gut zugänglich sind Elektrik und Luftfilter.

Da kennt man sich auch gleich besser aus – diese Feststellung am Beginn des vorherigen Absatzes muss der erfahrene Quadtreiber leicht revidieren. Die vier Gänge des Schaltgetriebes sind allesamt per Fußhebel nach unten zu betätigen. Für absolute Neulinge ist dieser Umstand wahrscheinlich weniger problematisch als für den älteren Hasen die Umstellung. Was wie die Parkbremse aussieht und auch so beschriftet wurde, entpuppt sich im Betrieb als Sperrhebel für den Rückwärtsgang. Den umgelegt und den Schalthebel diesmal nach oben betätigt leitet den „Rückzug“ ein. Eine ungewöhnliche Lösung. Die echte Parkbremse wird mittels einer Sperrklinke am Handhebel eingelegt. Sie funktioniert nicht optimal und zum Parken am Hang empfiehlt sich zusätzlich ein eingelegter Gang.

On und off Road auf Tour

Grobstolliges Profil und eine außergewöhnliche Bodenfreiheit weisen den Weg ins Gelände. Das untypische Layout des Quads ergibt dazu eine extrem vorgeneigte Sitzposition. So erscheinen der Lenker und dessen Säule sehr niedrig. Im Gelände hat das Nachteile bei der Gewichtsverlagerung zum Fahrzeugheck. Dennoch ist die 300er erstaunlich agil im leichten Terrain unterwegs. Dazu leistet der Einzylinder einen guten Beitrag. Er lässt sich präzise und zügig hochschalten und entwickelt ein – für die Leistungsangabe von knapp 12 kW – peppiges Drehmoment. Überhaupt war das Treibwerk auch nach einer längeren Etappe auf der Landstraße nicht überhitzt oder überfordert. Gute 90 Klamotten pro Stunde sind drin. Der Motor, den wir auch schon aus verschiedenen Shineray-Modellen kennen, ist das Beste an dem Fahrzeug.

In Verbindung mit dem simpel aufgebauten Fahrwerk erlaubt er dem Fahrer ausgedehnte Touren, wobei man jedoch nicht „jenseits der Donnerkuppel“ unterwegs sein wird. Bummelei auf der Landstraße bis hin zum zügigeren Ausflug sind dem Einsteigerprofil angemessen. So auch der leichte Enduro-Trip abseits befestigter Wege. Feld- und Waldstrecken nimmt man mit dem griffigen Profil der Serienbereifung gelassen unter die Räder. Auch bei weichem Untergrund. Es rappelt und rumpelt auf rauhem Grund, aber das Quad bleibt beherrschbar. Den Einsatz auf der MX-Strecke sollte man meiden. Ebenso grobe Sprünge. Das sind die deutlichen Grenzen.

Fazit

Mad Max der Film war eine Low-Budget-Produktion, die zum Kinohit und für Mel Gibson zum Karrierestart wurde. Das Quad Mad Max ist mit einem Verkaufspreis von 2.998,- Euro ebenfalls für knappe Haushaltsmittel sowie als Start in das Hobby Quadfahren geeignet. Man sollte sich bewusst machen, dass man dafür ein Einsteigermodell erwirbt mit Schwächen im Detail aber auch Stärken. Ausgestattet mit einem robusten Motor, setzt allein das Fahrwerk dem Fahrspaß die Grenzen. Bleiben wir beim Vergleich mit der Filmreihe, so ist die 300er Mad Max ja bereits der 2te Teil. Die erste Ausgabe hatte noch 250 Kubik. Regisseur George Miller legte in den Fortsetzungen der Trilogie stets noch eins drauf. Ob das EGL-Motors auch tut werden wir erfahren, wenn es soweit ist. 350 bis 450 Kubik bei gleicher Belastbarkeit, ein überarbeitetes Fahrwerk und das Verhältnis der Reifengrößen vertauschen wär schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Auf der Webseite www.eglmotor.com ist das Update bereits zu sehen. Importeur Actionbikes aus Breitengüßbach in Franken arbeitet mit dem Hersteller stets an Verbesserungen des Sportmodells.

Hier klicken zur Webseite von Actionbikes

MadMax_update350cc

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