Norwegian Water

Written by on 28. Oktober 2015 in Allgemein, Unterwegs

Wir waren in Norwegen mit dem ATV unterwegs, erlebten geniale Offroad-Situationen und zeigen euch die besten Bilder dieser genialen Reise.

Ist Europa unglaublich? Kann man dort wilde Natur, unendliche Straßenkilometer berauschender Schönheit genießen und Eindrücke fernab der dicht besiedelten Gebiete erleben? Erleben kann man all diese Eindrücke meist nur auf einer endlosen Rundtour durch unzählige Länder, deren Planung meist Wochen oder Monate in Anspruch nimmt und durchaus stressig werden kann. Nicht so in Norwegen. Norwegen, ein Land, reich an faszinierender Natur und Garant für herausragende Urlaube, das auch ohne große Planung bereist werden kann, wobei auf jedem Kilometer der gut ausgebauten Straßen Überraschungen landschaftlicher Art und Weise warten. Wir waren in Norwegen unterwegs – natürlich samt Allradantrieb, diesmal auf einem ATV.

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Eins muss klar sein: Norwegen ist teuer. Derart teuer das dem sparsamen Urlauber der Aufwand einer Planung doch nicht völlig erspart bleibt und im Voraus durchdacht werden muss, was nach Norwegen mitgenommen wird. Dabei gibt es unzählige Varianten, wie jenes nordische Land erkunden werden kann, wobei sich unsere Redaktion zu einer stillsicheren Variante entschied: ATV in einen T5 bugsiert, Campingausrüstung hinterher – fertig! Dem Jedermannsrecht folgend, campte das Team an einsamen Orten, ohne die Natur mit Müll oder anderen Hinterlassenschaften negativ zu beeinflussen, wobei dem geltenden Recht folgend, jederzeit genügend Abstand zu bestehender Wohnbebauung eingehalten wurde. Doch eben jene Regelung stellt wahrlich kein Problem dar: in Norwegen leben auf einer Fläche von knapp 385000 Quadratkilometern nur ca. 4,9 Millionen Einwohner (zum Vergleich Deutschland: 357000 Quadratkilometer, 81 Millionen Einwohner!) weshalb außerhalb der großen Städte wie Oslo, Stavanger oder Bergen unzählige ruhige Ecken zu finden sind. Wer campen möchte, nimmt aus Deutschland Dosen mit allerlei Eintöpfen und Nudelgerichten mit, um sie stillgerecht über dem Gaskocher zu erwärmen. Doch Obacht: in der freien Natur sind auch in Norwegen Bären unterwegs. Obwohl deren Zahl nur extrem klein ist, sollten daher einige Outdoor-Tipps beachtet werden: Essen außerhalb des Lagers aufbewahren und zubereiten, Müll außerhalb des Lagers deponieren und generell auf Spuren der Tiere achten.

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Fahreindrücke
Unser Plan war es, das mitgenommene Polaris ATV für Touren über Feld- und Waldwege zu nutzen. Zu Beginn der Reise war nicht sicher, ob dies überhaupt möglich werden sollte, da Informationen zu dieser speziellen Art der Fortbewegung nicht einzuholen waren. Weder die norwegische Polizei gab uns Hinweise, noch die Umweltbehörde Norwegens. Doch bevor überhaupt der Gedanke an das ATV aufkeimte, mit dem die unendlichen Wälder und Fjorde Norwegens erkundet werden sollten, beeindruckten schon die normalen Straßen des riesigen Landes. Egal wo, die Straßen schlängelten sich meist in der Nähe von Flüssen durch riesige Täler, umrahmt von dichten Wäldern und massigen Gesteinsformationen um später, durch unzählige Tunnel geführt, auf Höhen über der Baumgrenze aufzusteigen. Innerhalb nur weniger Kilometer verändert sich das Gesicht Norwegens grundlegend: eben noch auf 5 Meter über Wasser mitten durch bewaldete Gebiete auf gut ausgebauten Straßen gefahren, verschlägt es die Urlauber auf 1248 Meter in eine atemberaubende Steinwüste. Unendliche Hochebenen, ohne jeglichen Baumbewuchs, dafür mit Brocken ältestem Gestein gesegnet fesseln diese Einrücke das Auge und werden durch kleine Wasserflächen aufgelockert. Rot und braun – die Farben der Steinwüste; grün, grün, grün die Farben der Wälder.
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ATV
Wir entschieden uns für eine Polaris als Expeditionsfahrzeug und mussten hierzu planen, was auf dem ATV mitgeführt werden sollte. So muss die Campingausrüstung untergebracht werden um später effizient unterwegs zu sein. Einbezogen wurde dabei, dass Regen in Norwegen dazugehört, wie das Salz in der Suppe, wodurch Ausrüstungsgegenstände wie Schlafsack und Isomatte hundertprozentig trocken verpackt werden mussten. Nach unserer Erfahrung eignen sich Seesäcke aus dem Zubehörhandel sehr gut und bieten ausreichend Platz. Wir griffen auf 90 Liter Seesäcke zurück, die Schlafsack, Isomatte, Wechselkleidung und Taschenlampen aufnehmen mussten und trocken hielten. Trotz einsetzender sinnflutartiger Regenfälle blieb das Innere der Säcke trocken – wichtig für das Schlafen und das eigene Wohlbefinden. Neben den Seesäcken führten wir zwei Rücksäcke mit, in denen Konservendosen, Besteck, Kocher und Wasser untergebracht wurden. Hierbei war es weniger wichtig, dass die Rücksäcke wasserdicht blieben, vielmehr sollte der Inhalt gut auf dem ATV verzurrt werden können. Dazu verfügten wir über acht Verzurrgurte, die über eine Art Klemme festgezogen werden konnten. Als nachteilig erwies sich dabei die Länge der Gurte, wodurch die überhängenden Gurte immer sicher verstaut werden mussten und dennoch ab und an lose herunterhingen. Gefährlich im Gelände. Eine Rückenlehne sollte den Sozius sicher auf seinem Platz halten und wurde über Polaris geordert. Insgesamt kostete die genutzte Verzurr- und Verpackausrüstung knapp 80 Euro und wurde über den Motorradzubehörhandel bezogen.

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Geländeerfahrung
Ohne Untersetzung geht nichts! Nachdem der T5 am Wegesrand abgeparkt und entladen wurde, brauste das ATV auf unendlichen Wald- und Feldwegen durch die atemberaubende Landschaft Norwegens. Beachtlich war dabei, dass fast alle Waldwege zu einem oder mehreren Häusern führten, deren Bewohner die Wege jeden Tag befahren. So führte uns unsere Fahrt zu einem einsam gelegenen Haus, das direkt neben einem Fluss gebaut, nur per Durchfahrung des selbigen zu erreichen war. Eben jener Besitzer gab uns einen Tipp und führte uns zu einem per Maut zu befahrenden Pass: unendlich lang, als Schotterweg ausgeführt , aber beeindruckend ohne Ende! Durchweg musste dem legal zu befahrende Weg per Untersetzung und viel Gefühl begegnet werden. Nasse Steinplatten, tiefe Furchen, unzählige Wasserdurchfahrten und Gesteinsüberhänge säumten den Weg und beeindruckten tief. Am Ende des Passes ergab sich die Möglichkeit abzubiegen und nach wenigen Kilometern bot sich ein Bild des Staunens: ein riesiger Wasserfall ergoss sich in ein Tal – direkt daneben eine Feuerstelle. Wie gemacht für eine Übernachtung im Freien. Stundenlang konnte direkt neben dem Wasserfall gesessen und das flache Gewässer zu Fuß erkundet werden – Kindheitsträume in Realität.

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Eben jene Szenerie spiegelt Norwegen fantastisch wieder: atemberaubende Natur, freie Möglichkeit zum Campen und damit zum Ausleben unseres Hobbies – aber europäische Verhältnisse, deren Einfachheit des Reisens spontane Gestaltung möglich werden lassen. Schon 12 Tage Reisedauer lassen Norwegen erkundbar werden – mit dem ATV ergeben sich viele weitere Möglichkeiten.

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